Tsching – VagabundenSuite (2014)

Tsching: VagabundenSuite (2014)

erscheint am 18. August 2014

Taler, Taler, Du musst gen Balkan wandern

Jüngst erreichte uns das Album “VagabundenSuite” von Tsching. Mit deuschem Liedgut im Gepäck gehe ich als Hörer auf eine spannende Reise durch den musikalischen Balkan und begegne unterwegs den Weggefährten Tango, Swing und Jazz.

Über Tsching

© Tsching (Collage: Marie Emmermann, Fotos: Inna Lartchenko/ Tsching)
© Tsching (Collage: Marie Emmermann, Fotos: Inna Lartchenko/ Tsching)

Tsching spielt kammermusikalischen WorldJazz. Das Trio widmet sich dem musikalischen Kosmos aus Swing, Tango, moderner Klassik, Balkan, altem regionalen Liedgut und Klängen aus imaginären Welten. Stets balancierend zwischen Improvisazion und Komposition bedient sich das Ensamble aus Berlin vor allem seiner seiner eigenen Stücke und interpretiert auch mal traditionell bekannte Klassiker von McCartnay, Eisel, Gershwin oder Piazzolla.

“Mit der ‘VagabundenSuite’ holen wir jahrhundertealte Lieder in die Gegenwart. Und wir verbinden die Volkslieder, die wir als Kinder zuhause gehört und die hier regional verwurzelt sind, mit musikalischen Einflüssen aus aller Welt.” sagt Tsching.

Bei Tsching spielt Franziska Kraft das Violoncello, Ben Aschenbach die Konzert- und Baritongitarre und Helmut Mittermaier das Sopran- und Tenorsaxophon. Das rein instrumentale Album ist wechselhaft wie das Wetter: Mal klart es auf, dann scheint kurz fröhlich die Sonne, bald kommt Regen auf und offenbart sich als melancholische Herbstzeit. Von traurigen Walzern, die sie sehr faszinieren, spricht Franziska hier.

 Albumrezension

Tsching: VagabundenSuite (2014)
Tsching: VagabundenSuite (2014)

Das Lied “Taler” versetzt den Zuhörer in den Balkan. Mit dem Taler in der Hand kommen melancholische Klänge zum Vorschein und laden zum Tanz ein. Eine Flamenco-artige Gitarre übernimmt die Führung, wird schneller, geschäftiger. Der Taler wandert erneut und wird zum Liedende begleitet von den Basssaiten des Vioncello.

So erzählen die Instrumente von Tsching eine Geschichte. Genauso wie das fünfte Stück “Brunnen”. Beginnt es doch mit einem langen düsteren Intro und steigt dann ins Thema ein mit schöner Gitarrenbegleitung. Nun eine Gewitterankündigung, doch hellt es wieder auf und wird friedlich. Ferner Wind kommt auf und erzählt die Melodie, die schließlich im lang anhaltenden Winter mit hi und da einigen Schneeflockentänzen endet.

Innerhalb der einzelnen Lieder von Tsching auf ihrem Album VagabundenSuite ändert sich die Szenerie oft. Das achte Lied “Holla” rüttelt den Zuhörer zuerst wach, erzählt dann vom Loswandern in ferne Lande, streift dabei durch die Wiesen und Weiden im Aufbruch zum großen Abendteuer. Gegen Ende plötzlich Szenewechsel und wir befinden uns in einem freien Tanzsaal mit kaltem Pflastersteinboden. Ein Tanzpaar mittleren Alters tanzt hierüber durchs Schimmerlicht. Sehr eindrucksvoll!

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Tsching – VagabundenSuite 2014 from Tsching on Vimeo.

Das Album “VagabundenSuite” ist gespickt mit vielen unterschiedlichen Details und dabei recht melanchonisch. Mit Ihrer Vielfalt und durch die Erzählungskunst Ihrer Instrumente lädt das Trio zum Träumen in fernen Ländern ein, mit ein wenig Heimweh im Gepäck. Bei all ihren Stücken verarbeitet das Trio Melodien alter deutscher Lieder.

nächste Konzerte

  • 27.08.2014   Potsdam
    19.00 Uhr T-Werk
  • 29.08.2014 Berlin
    18.00 Uhr Sommerfest Estrel Hotel
  • 28.09.2014   Berlin
    18.00 Uhr: Salonkonzert Körnerpark

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Weitere Infos

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