8 Folkbands erzählen: Die Coronakrise trifft uns hart

Folkmusik Zeiten der Coronakrise

Weltweit hat die Coronakrise das Leben von Milliarden Menschen auf den Kopf gestellt. Das Virus diktiert den Alltag von Menschen aller Gehaltsklassen. Folk.World wollte wissen, wie Folkmusiker in Europa derzeit ihr Leben meistern. Welche Gedanken, Gefühle und Herausforderungen prägen den Musikeralltag? Die Antworten sind vielfältig und überraschend ähnlich.

Dieser Artikel ist der Einstieg in eine Serie von Interviews, unter anderem mit Künstlern wie Guido Plüschke aus Deutschland oder Tri Yann aus der Bretagne. Folk.World gibt Dir hier einen Überblick und wird in den nächsten Wochen die ausführlichen Antworten der Künstler veröffentlichen.

  1. Wie Koenix aus der Schweiz das Coronavirus erlebt
  2. Wie Tri Yann jetzt die Pandemie erlebt
  3. Coronavirus: Guido Plüschke ist von deutscher Regierung enttäuscht
  4. WÖR hat zu viel Zeit während der Corona-Krise
  5. Taberna Mylaensis sieht Europa in der Pflicht
  6. Anne Niepold: Wie Belgien mit COVID-19 umgeht
  7. Wie Fleadh die Coronakrise erlebt und Politiker sich blamieren
  8. Coronakrise: Schëppe Siwen sieht den Menschen als Spielball der Natur

Tiefer Einschnitt für die Folkmusik

Europa hat sich durch das Virus komplett verändert. Von einem Tag auf den nächsten galten neue Bestimmungen: Grenzen sind zu, Regeln schränken das Leben ein. Wie gelingt den Musikern der Alltag in der erzwungenen Auszeit?

Dream Catcher (Luxemburg) und Schandmaul (DE) beschreiben die Ambivalenz der Gefühle zwischen Hoffen und Bangen. Gerade Musiker trifft die Coronakrise hart. Viele haben keine großen Rücklagen. Folkmusiker planen ihre Gigs oft über Monate. Tourbus und Unterkünfte sind lange gebucht. Dazu kommen Fixkosten wie die Miete.

Schandmaul begegnet seinen Fans übers Netz

Für Birgit von Schandmaul ist die aktuelle Situation beängstigend und vor Allem für die Musikszene in Kürze existenzgefährdend. Andererseits hat sie in ihrem Umfeld das Gefühl, dass die Achtsamkeit zunimmt und viele sich auf das Wesentliche besinnen.

Auch Birgit hat die ganze Corona-Gefahr lange nicht ernst genommen und alles für einen medialen Hype gehalten. Erst durch ein ausführliches Statement der Grünen im Internet hat sie begriffen, dass es in erster Linie darum geht, Risikogruppen zu schützen und das Gesundheitssystem vor dem Kollaps zu bewahren.

Die Einschränkungen sind gravierend. Schandmaul probt nicht mehr, spielt keine Konzerte. Die Aktivität verlagert sich in den Onlinebereich. Dennoch durchsteht Schandmaul die Krise mit der Kraft von Musik und viel Natur!

Noch kommt Birgit von Schandmaul gut über die Runden. Wenn die Situation anhält, muss sich Schandmaul allerdings über finanzielle Hilfe Gedanken machen.

Folkmusiker erleben europaweit ein ähnliches Bild

So wie Schandmaul geht es vielen Künstlern. Wer ein Folk-Event auf die Bühne bringt, muss Termine untereinander abstimmen. Schließlich arbeiten Folkkünstler auch länderübergreifend zusammen.

Wird die Coronakrise Europa betreffen? Das glaubte kaum einer am Anfang! Die Musiker vereinte Ungläubigkeit, dann aber Akzeptanz der Sachlage. Jetzt suchen sie nach neuen Möglichkeiten. Folk.World hat sich umgehört und dabei innerhalb Europas festgestellt:

  • Zunächst hat das Virus viele Musiker nicht aus der Ruhe gebracht. Die Coronakrise schien ihnen ein Hype und von den Medien aufgebläht zu sein.
  • Es folgte ein Gefühl der Ernüchterung. Die Coronakrise schneidet Folkmusiker von der Welt ab. Viele arbeiten vereinzelt, manche fühlen sich isoliert. Diejenigen, die gemeinsam leben und arbeiten, schätzen sich glücklich.
  • Aufgrund der Coronakrise fehlen jedem Musiker gemeinsame Proben und Auftritte. Unterrichten ist unmöglich oder geht über Skype.
  • Die Coronakrise wirft Fragen nach der Zukunft auf. Wie geht es weiter mit Gigs? Wird es Unterstützung für Musik seitens der Länder geben? Speziell für eine “Nische” wie die Kulturszene? Wird die Abstandsregelung länger andauern? Wann können Musiker ihre Folkmusik wieder aufführen?
  • Die Coronakrise erfordert von Musikern ungewöhnliche Lösungen. Als Kreative finden gerade Musiker leicht neue Wege. Das Internet ist jetzt wichtig geworden.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Europa

Viele Folk Künstler teilen ähnliche Erfahrungen. Ob das nun in Deutschland, der Schweiz, in Luxemburg oder in Italien ist. Das Virus wirkt: Natürlich fehlen persönliche Kontakte zu Kollegen. Aber Musikauftritte leben auch vom Kontakt zum Publikum. Was auf der Bühne passiert, ist ein wechselseitiges Miteinander zwischen Künstlern und Zuhörern. Ein unbekannter Virus schafft plötzlich Ängste, wo bisher Gemeinsamkeit war. So hat das Virus von einem Tag auf den nächsten das Leben der Künstler aus ihrer Bahn geworfen.

Viele Musiker empfinden durch die erzwungene Isolation eine erhöhte Sensibilität im Umgang miteinander. Sie sorgen sich um Angehörige. Sie sind dankbar für die Arbeit von Pflegern, Ärzten und anderen helfenden Händen.

Eine positive Seite des Virus ist die größere Ruhe überall. Die Natur rückt in den Fokus. Menschen sind freundlicher und hilfsbereiter. Wobei das Virus zu Isolation aber auch zu Misstrauen und Angst führt. Dies vergiftet den zwischenmenschlichen Umgang. Taberna Mylaensis lebt auf Sizilien. Gemeinsam mit dem Luxemburger Schëppe Siwen erzählen sie Euch davon. Froh sind Tri Yann aus Frankreich über die große Unterstützung durch Fans.

Blick nach vorn: Neue Wege finden

Das Virus zwingt Künstler, neue Wege durch die Coronakrise zu finden. Guido Plüschke berichtet aus Deutschland von neuen Online-Projekten, die er in Planung hat. Der preisgekrönte Rahmentrommel-Spieler sorgt sich finanziell. Wird der Staat für ihn einspringen?

Einige Musiker treffen sich zu Proben und Austausch über das Netz. So entsteht neuer Folk. Koenix aus der Schweiz arbeiten während der Coronakrise an neuen Liedern. Ferner entwerfen die Musiker T-Shirts: Die Mittelalter-Band setzt auf Kreativität und Eigeninitiative in Zeiten des Virus.

Alle Musiker in Europa stellen sich die Frage nach dem Überleben der Folkmusik. Was kommt nach der Coronakrise? Die Künstler bangen um zukünftige Auftritte in Europa, Unterstützung und das Überleben ihrer Agenturen, wie Koenix betont.

Trotz der Coronakrise bleiben viele Musiker gelassen. Sie glauben an eine humanitäre, positive Entwicklung in Europa.

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