Musikmesse 2015: Ein Messestand voller Ukulelen

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Am Freitag besuchten Mina und ich die internationale Musikmesse 2015 in Frankfurt. Als Blogger akkreditiert, nutzten wir mit unserem “Presseausweis” die Gelegenheit, ein Interview zu führen. Wir trafen einen alten Bekannten, den Gitarrenbauer Hans Eckert, der gerade die Firma RISA Musical Instruments auf ihrem Messestand unterstützte.

Der Stick

Schön Dich zu treffen, Hans. Wofür steht RISA?

RISA steht für Rigk Sauer, den Gründer des Unternehmens. Er erfand den so genannten Stick. Das war im Prinzip das erste, was Rigk sich ausgedacht hat.

Ist das ein eigenständiges Instrument?

Ja, das ist eine Ukulele.

Das sieht aus, als würde etwas fehlen. Sieht aus wie ein umgedrehter Gitarrenkopf.

Ja, das Format ist sehr komfortabel, vor allem beim Reisen. Die Saiten werden über eine Umlenkrolle in der Korpusausfräsung zu den Mechaniken geführt.

Kaum zu glauben. Und neben dem Stick sind hier unzählige weitere Ukulelen ausgestellt. Wer baut die Instrumente?

Kiwaya

Es gibt verschiedene Produktionsstätten. Die RISA-Reihe wird in Tschechien hergestellt. Sie umfasst unter anderem akustische Ukulelen, die Solids, also den oben genannten Stick, aber auch E-Ukulelen, z. B. im „Les Paul“-Style. Seit 2014 gibt es die neue RISA-Marke Koki´o, die in China produziert wird. Weiter rechts seht ihr ein paar Modelle aus Japan: Die Kiwaya-Ukulelen, angesiedelt im oberen Preissegment.

Ebenfalls neu sind die Uluru-Ukulelen aus Vietnam, die sehr schön verarbeitet sind.

Und zum Schluss die IMUA-Ukulelen, die auf Hawaii handgefertigt werden. Sie werden aus hawaiianischem Koa-Holz hergestellt, einer Akazienart die nur auf Hawaii wächst. Daher sind sie auch etwas teurer.

Gestern, zum Beispiel, haben wir dieses Instrument von IMUA bekommen. Der Chef der Firma ist hier persönlich auf der Messe aufgetaucht, um seinen neuen Prototyp vorzustellen. Auch direkt von Hawaii.

Wow, das sieht echt gewaltig aus. Das heißt, das ist eine “klassische” E-Ukulele?

E-Ukulele

Naja, quasi eine Semi-Solidbody Ukulele. Der Body ist aus hawaiianischem Mangoholz. Da werden Taschen hinein gefräst. Der Body wird also ausgehöhlt. Und dann kommt oben ein Deckel drauf. In diesem Fall ist es Koaholz. Das sieht dann aus wie ein Solidbody einer E-Gitarre.

Semi solid Body

Auch ein komplette Mangoversion soll es geben.

Also werden Resonanzkammern in den Ukulelenkörper gefräst um den Ton zu verbessern?

Ja und natürlich um die Elektronik unterzubringen.

Schaut mal, hier haben wir die kleinsten Ukulelen, die Sopraninos. Die kann ich mit meinen Fingern gar nicht spielen.

Der Korpus hat ja nur die Größe einer Kokosnuss.

Ja, so etwas für die Schlümpfe. (lacht)

Und dann haben wir diese Ukulele aus der Koki´o Serie: Dafür, dass sie wasserdicht und aus transparentem Kunststoff sind, klingen sie gar nicht so schlecht.

Die kannst Du ja am Strand und im Pool spielen.

Palau

Diese Ukulele hier ist eine Sonderedition von Koki´o. Ein Künstler aus Palau hat für sie das Motiv gemalt, das in die Decken eingelasert wurde. Vom Erlös einer Ukulele kommen zehn Euro den Flutopfern des Tropensturms Hayan auf Palau zugute.

Hier seht ihr Thinbody-Ukulelen die einen etwas flacheren Korpus aufweisen und die Pineapple Modelle, deren Korpusform an eine Ananas erinnert.

Mina: Ich hatte mir die ganze Zeit überlegt, welche Ukulele möchte ich mir wohl kaufen. Jetzt weiß ich’s! Die ist schick. Die ist voll die Mädchen-Hippie-Ukulele.

Und ich liebe ja persönlich diese Instrumente. Das sind die Big Island Ukulelen der Marke Honu. Auch aus Koa hergestellt.

Mit einer Schildkröte als Steg.

Die klingen einfach so schön. Aus Koaholz. Und schaut euch mal dieses Holz an, wunderschön. Da kann man doch drin versinken.

Ja, Du kannst Stunden drauf schauen, so eine tiefe Maserung.

Ist die Upperclass-Ausführung.

Das wollte ich gerade fragen: Wo liegt das preislich?

Etwa 860 Euro netto. Hört selbst:

Das ist die Honu Deluxe Tenor.

Unterschied zur Gitarre

Was unterscheidet die Ukulele von der Gitarre?

Erstmal die Stimmung natürlich. Im Prinzip hast du die oberen Saiten von der Gitarre D, G, H, E um eine Quarte erhöht. Dann kommst du auf G, C, E, A. Das ist die Standardstimmung von eigentlich fast all unseren Ukulelen, bis auf die Bariton-Ukulele. Die ist genauso gestimmt wie eine Gitarre.

Oh, die ist auch deutlich größer. – Und die Ukulele hat zwei Saiten weniger als die Gitarre.

Genau. Klar, das ist natürlich auch ein Augenmerkmal. Und Ukulelen sind eben sehr klein im Vergleich zur Gitarre. Ideal zum Reisen.

Und wo ist das Einsatzgebiet von Ukulelen? Gibt es da Musikrichtungen?

Eigentlich alles, Crossover. Ich hab auch schon Slayer auf einer Ukulele gehört. (lacht)

Bei Ukulelen gibt es die Standard-Korpusmaße “Sopran”, “Konzert”, “Tenor” und “Bariton”. Hört selbst:

Diese Bariton klingt auch schon sehr nach Gitarre.

Und das möchte ich euch auch noch zeigen: Eine Bass-Ukulele mit kräftigen Kunststoffsaiten.

Damit kannst du die tiefen Frequenzen einer Bassgitarre sogar aus einem so kleinen Instrument heraus zaubern.

Tipps für Einsteiger

Was hast Du für Tipps für Einsteiger? Also wenn jemand sagt, er hat noch gar keine Erfahrung, möchte aber jetzt Ukulele spielen?

Da empfehle ich einfach, wenn möglich, nach Groß-Umstadt zu fahren, zum Showroom von RISA. Da kann man das Instrument in die Finger nehmen und in Ruhe ausprobieren. Bei der Auswahl hat ja jeder seinen eigenen Geschmack.

Wie viel kostet eine gute aber günstige Einsteiger-Ukulele?

Die günstigste?

Ja, aber nach dem Einstieg sollte man trotzdem noch lange Spaß damit haben.

Ach so. Das ist eine Frage des Anspruchs. Mit knapp 40 Euro geht es los und nach oben hin ist viel Raum. Aber, ich denke, 90 Euro sollte man in ein Anfängerinstrument schon investieren.

Danke, für Deine Vorführung der Instrumente. Ich denke, damit haben Interessierte schon eine gute Einsicht bekommen.

Weitere Infos

  • https://www.ukulele.de
  • https://www.facebook.com/risaukulele
  • https://twitter.com/risa_ukulele
  • https://www.youtube.com/user/ukuleledotde
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