“Ancora” von Flook – Inspiriert von Michelangelo

Flook am Strand

Das Album Ancora der irischen Folkband Flook veranlasste uns zu einer Musikrezension, die nicht spannender ausfallen könnte. Das erste Album dieser Band seit 2005 besticht durch verschiedenste Klangfarben. Es entführt uns in Klangwelten, die wir in diesem Genre selten hören. Bereits jetzt sei verraten: Diese CD-Produktion ist eine Bereicherung für jede Folk-Sammlung.

Neue Klangwelten in Ancora

Im April 2019 veröffentlichte die irische Folkband Flook ihr erstes Album seit 14 Jahren mit dem Titel Ancora. Die euphorische Kritik zahlreicher Medien in Großbritannien inspirierte uns, das Album ebenfalls genauer unter die Lupe zu nehmen. Flook musiziert auf dieser CD mit nicht weniger als zwölf Gastmusikern. Sie sorgen für ein äußerst abwechslungsreiches Klangspektrum und fügen sich perfekt in das Zusammenspiel der Band ein. In dieser Musikrezension erfährst Du außerdem Interessantes über die Band, ihre Motivation und die Hintergründe dieser Produktion.

Die beeindruckende Band-Geschichte von Flook

Cover des Albums "Ancora" von Flook
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Die Folkband Flook besteht seit 25 Jahren und formt sich aus den vier Freunden Brian Finnegan, Sarah Allen (Flöte/Tin Whistle), Ed Boyd (Gitarre) und John Joe Kelly (Schlagwerk). Die Band erlebte einen rasanten Aufstieg. Sie produzierte bis 2005 drei CD-Aufnahmen und gewann im Jahr 2006 den Preis der „Besten Band“ bei den BBC Folk Awards. Nach fünf Jahren Bandpause aus familiären und musikalischen Gründen formte sich Flook 2013 in der gleichen Besetzung erneut. Seitdem sorgen sie für volle Säle und Clubs in Irland, Japan und Deutschland.

Inspiration von Michelangelo

Die Musiker von Flook teilten Folk.World mit, dass sie nach ihrer fünfjährigen Pause einen großen Drang verspürten, sich in dieser Besetzung noch viel mehr künstlerisch auszudrücken als dies bisher geschehen war. Nach ihrem letzten Album Haven (2005) scheint der künstlerische Sprung zu Ancora (2019) eine natürliche musikalische Entwicklung zu sein. Das lateinische Wort Ancora hat die deutschen Bedeutungen „Anker”, „Hoffnung” und „wieder“. In Anspielung auf ein Zitat von Michelangelo bei dessen 87. Geburtstag („Ich lerne noch“) fand das Album seinen Namen, der für einen kontinuierlichen künstlerischen Lernprozess steht.

Ancora hat Brillanz und ein neues Klangspektrum

Während der Vorbereitung dieser Musikrezension zog mich das Album Ancora in verschiedenste Klangwelten, die das Hören dieser CD äußerst abwechslungsreich gestalteten. Die meisten Tracks sind von beiden Flötisten selbst komponiert und als Doppelnummern mit sensibel gestalteten Übergängen konzipiert. Bereits zu Beginn bei „Reel for Rubik“ ist die virtuose Flötentechnik erkennbar; in einer rasanten Nummer brillieren Finnegan und Allen mit spielerischer Leichtigkeit und filigranen Verzierungen. Ab dem zweiten Track von Ancora öffnet sich das Klangspektrum mit „The Crystal Year“. Bei dem Stück sorgt Steve Jones für einen verträumten Cross-over-Klang.

Exzellente Gastmusiker und brillante Intonation

Exotische Klänge und Harmonien finden wir auch bei „The Bunting Fund“ mit spanisch angehauchter Klangwelt und einem speziellen Tamburin aus Asturien. Besonders erwähnenswert sei auch „Lalabee“ mit einem mystischen und atmosphärischen Intro von Matthias Loibner auf der Drehleier. Es ist ein Track, der bis zum Ende immer weiter aufgehellt wird. Er endet mit einem launischen Flötenduett und führt uns so durch sämtliche Emotionen. Die brillante Intonation und das großartige Zusammenspiel der Musiker ist über das gesamte Album Ancora beeindruckend. Ebenso erstaunt der durchgängig abwechslungsreiche Aufbau von Klangfarben und die sorgfältige Reihung der Tracks.

Melodieschönheit und unsichtbare Energie

In einem Interview erzählten uns die Musiker über ihre Begeisterung an der Schönheit von Melodien, die sie in ihrem Album Ancora umsetzen wollten. Außerdem inspirierte sie ihre 25-jährige Bandfreundschaft, die eine unsichtbare Energie generiert und den Musikern auch in turbulenten Lebensphasen ein Zuhause gibt. Wir freuen uns sehr, dass Flook ihr Können und Wissen weitergeben. Denn der Flötist Brian Finnegan und der Gitarrist Ed Boyd geben jährlich einen Meisterkurs in Cambridgeshire (UK). Der Workshop ist international sehr renommiert und beliebt.

Ancora von Flook live

Wenn Du das großartige Klangspektrum von Ancora live hören willst, gibt es zahlreiche Gelegenheiten in diesem Jahr. Die Band spielt am 13. Mai in Dublin, am 17. Mai in Belfast, am 20. Juni in London und am 12. Juli in Frankreich. Eine Deutschland-Tournee ist laut Insider-Informationen im Jahr 2021 vorgesehen, jedoch noch nicht fixiert.

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